Begleitforschung


Ziel des vom BMBF geförderten Aktionsprogrammes „Aufholen nach Corona“ ist es, Kinder und Jugendliche beim Abbau von coronabedingten Lernrückständen zu unterstützen. Der Aufbau und die Etablierung von Schülerlaboren soll es ermöglichen zusätzliche Räume für gute Bildung und persönliche Entwicklungen zu schaffen (vgl. BMBF 2021). Die Universität Würzburg führt im Rahmen des Programms eine projektbegleitende Studie durch. Stellvertretend für die Universität Würzburg übernimmt der Lehrstuhl für Physik und ihre Didaktik die Befragung.

Schon an dieser Stelle möchten wir uns bei Ihnen für ihre Unterstützung bedanken. Eine Umfrage in dieser Dimension ist ohne Sie nicht möglich!


Die Studie untersucht sowohl die Umsetzung als auch die Auswirkungen der Angebote der Schülerlabore. Dabei werden unterschiedliche Aspekte des Zusammenarbeitens zwischen den einzelnen Gruppen näher beleuchtet. Zusätzlich soll der Einfluss der Corona-Pandemie auf die Lehr- und Lernsituation genauer betrachtet werden. Genauere Informationen zu den Zielen der Studie finden sie in unter „Ziel der Studie Ease Corona“

Im Zentrum der Umfrage steht der geförderte außerschulische Lernort. Um ein möglichst umfangreiches Bild zu erhalten, werden mittels schriftlicher, standardisierter Befragung alle am Programm beteiligten Akteure am Ende des Angebotes befragt. Zentrale Beteiligte sind zum einen die Lernenden, die das Angebot der Schülerlabore in Anspruch nehmen, zum anderen die Institution, die den außerschulischen Lernort betreibt, sowie die betreuenden Personen, die entweder am außerschulischen Lernort arbeiten oder in ihrer Rolle als Lehrkraft der jeweiligen Schule vor Ort ist.

Mit dem Ziel möglichst alle Perspektiven des Aktionsprogramms erfassen zu können, erhalten die unterschiedlichen Gruppen neben allgemeinen Fragen auch spezifische Fragen zu verschiedenen Aspekten der Förderung. Die Selbsteinschätzungen der Lernenden über das situative Erleben von Lernfreude werden auf Grund deren Alters durch Fremdeinschätzungen der betreuenden Personen ergänzt.
Eine genauere Auflistung der verschiedenen Themen finden Sie in unter „Akteure des außerschulischen Lernortes“.

Schülerlabore und betreuende Personen finden unter dem Bereich „Informationen zum Fragebogen“ weitere Hinweise zur Durchführung der Befragung. Zudem können einem Schülerlabor projektspezifische Daten zur Verfügung gestellt werden, lesen Sie hierfür bitte die Hinweise unter dem Bereich „projektspezifische Daten“.

Die Begleitstudie ermöglicht eine wissenschaftliche Evaluation des Aktionsprogrammes, wobei eine ergebnisbezogen Perspektive eingenommen wird.

Zentral ist zunächst die Frage, auf welche Weise der Abbau von Lernrückständen gelingen kann und wie sich dies in Bezug auf die Schülerlabore erheben lässt. Für die Begleitstudie wurde sich bewusst gegen eine Leistungsstanderfassung entschieden. Eine Erfassung der Leistungssteigerung oder von konkreten fachgebundenen Lernrückständen ist auf Grund der Diversität der Schülerlabore nicht zielführend. Die Schülerlabore unterscheiden sich sowohl in der Zielgruppe (also Klassenstufe oder Schulform), der thematischen Schwerpunktsetzung als auch der Art der Intervention. Während Leistungserhebungen meist fachspezifische Aussagen über das Erfüllen oder nicht Erfüllen von festgelegten Standards darstellen, ist eine positive Einstellung zum Lernen für gelingende Bildungsprozesse grundsätzlich von entscheidender Bedeutung. Lernfreude im Sinne einer habitualisierten positiven Wertzuschreibung wird als zentral für eine günstige Lern- und Leistungsentwicklung von Kindern und Jugendlichen angesehen. (vgl. Hagenauer/ Hascher 2011) Für eine Habitualisierung sind wiederholende und regelmäßige positive Lernerfahrungen notwendig. Die Angebote der Schülerlabore beziehen sich jedoch lediglich auf den begrenzten Förderzeitraum von einem Jahr.
Im Mittelpunkt des Forschungsinteresses steht daher die Frage, ob die Angebote der Schülerlabore zum situativen Erleben von Lernfreude beitragen können.

Ein weiterer Bereich, der in der Begleitforschung genauer untersucht wird, ist die Kooperation zwischen Schülerlabor und Schule. Im Gegensatz zum Unterricht an der Schule lassen sich die meisten Angebote der Schülerlabore außerschulisch verorten und beruhen auf dem Prinzip der Freiwilligkeit. Gerade außerschulische Lernorte sind besonders gut geeignet intrinsische Motivation zu fördern (vgl. Wilde u.A. 2009). Ziel sollte es daher sein, durch die Kooperation von Schülerlaboren und der Schule interdisziplinäre Netzwerke zu etablieren. Netzwerke gelten als effektive und innovative Organisationsformen, da durch die Vernetzung Ressourcen und Kompetenzen der Netzwerkpartner besser genutzt werden können sowie ein hilfreicher Informationsaustausch gewährleistet werden kann. Die gegenseitige Unterstützung kann Innovationsprozesse auf den Weg bringen, sowie neue Ideen und Anregungen für die eigene Arbeit auf Grund des Perspektivwechsels bieten. (vgl. Becker u.A. 32011; Feld 2011)
Die Begleitstudie untersucht daher die Zusammenarbeit der einzelnen Beteiligten. Dabei wird genauer erhoben, ob überhaupt eine Kooperation zwischen Schule und Schülerlaboren zustande kommt, inwieweit eine gelingende Kooperation stattfindet und welche Schwierigkeiten dabei auftreten.

Das Studiendesign orientiert sich an den Kriterien quasi-experimenteller Designs, wobei auf Grund der unterschiedlichen Angebotsarten kein einheitliches Treatment vorliegt.

Die Ergebnisse dienen der wissenschaftlichen Begleitung und ermöglichen eine systematische Erfassung des Mehrwerts des Aktionsprogrammes. Die Ergebnisse werden institutionsübergreifend ausgewertet. Es geht dementsprechend nicht um eine Bewertung einzelner Angebote, sondern um generelle Aussagen über die Unterstützungsmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche beim Abbau von Lernrückständen.

Literatur

Becker, T., Dammer, I., Howaldt, J., Killich, S. & Loose, A. (32011): Netzwerke – praktikabel und zukunftsfähig. In: T. Becker, I. Dammer, J. Howaldt & A. Loose (Hrsg.): Netzwerkmanagement. Mit Kooperation zum Unternehmenserfolg Berlin/ Heidelberg: Springer, S. 3-12.

BMBF 2021: Kinder und Jugendliche nach der Corona-Pandemie stärken. Empfangen am

27.07.2022 von: https://www.bmbf.de/bmbf/shareddocs/kurzmeldungen/de/kinder-und-jugendliche-nach-der-corona-pandemie-staerken.html

Feld, T. C. (2011). Netzwerke und Organisationsentwicklung in der Weiterbildung. Bielefeld: Bertelsmann.

Hagenauer, G./ Hascher, T. (2011): Schulische Lernfreude in der Sekundarstufe 1 und deren Beziehung zu Kontroll- und Valenzkognitionen1. In: Zeitschrift für Pädagogische Psychologie, 25 (1), 2011, 63–80.

Wilde, M./ Bätz, K./ Kovaleva A./ Urhahne D. (2009): Überprüfung einer Kurzskala intrinsischer Motivation (KIM). In: Zeitschrift für Didaktik der Naturwissenschaften, 15, S. 31 – 45.

In der Befragung werden allen Gruppen neben allgemeinen Fragen auch Fragen zu unterschiedlichen Aspekten der Förderung oder in Bezug auf die Corona-Pandemie gestellt. Eine genauere Auflistung der verschiedenen Themen finden Sie ebenfalls in dem Accordion-Element unter Akteure des außerschulischen Lernortes.




Allgemeines

  • Jahrgangsstufe
  • Schulform
  • Fach
  • Themenbereich

Fragen zur Organisation des Angebotes

  • Lehrplanbezug
  • Zeitpunkt des Besuches
  • Betreuung am Lernort
  • Bereitgestelltes didaktisches Material

Fragen zur Intervention

  • Ziel der Intervention
  • Art des Angebotes

Allgemeines

  • Betreute Jahrgangsstufen
  • Betreute Schulformen
  • Betreute Fächer
  • Betreute Themenbereiche

Fragen zur Durchführung am außerschulischen Lernort

  • Betreuungssituation
  • Aufgaben der Betreuer vor Ort
  • Fragen zum Sozialgefüge der betreuten Gruppen
  • Fragen zum bereitgestelltem didaktischen Material

Gesamteindruck der Durchführung

  • Atmosphäre am Lernort
  • Verbesserungsvorschläge

Allgemeines

  • Jahrgangsstufe
  • Fach
  • Themenbereich

Selbsteinschätzung bzgl. Corona

  • Lernsituation
  • Lernlücken
  • Selbstständiges Lernen

Aufenthalt am außerschulischen Lernort

  • Selbsteinschätzung Kompetenz
  • Wohlbefinden
  • Betreuungssituation
  • Soziales
  • Organisatorisches
  • Interesse
  • Motivation
  • Gesamteindruck

Informationen für Institutionen zum Ausfüllen der Fragebögen

Die wissenschaftliche Begleitung ermöglicht eine systematische Erfassung des Mehrwerts der Förderung. Um signifikante Aussagen treffen zu können, sind wir jedoch auf einen hohen Rücklauf angewiesen. Sie können damit einen Beitrag zur Verbesserung der Lernchancen aller Kinder und Jugendlichen leisten.

Alle Antworten im Fragebogen werden in jedem Fall vertraulich behandelt. Die erhobenen Daten werden anonymisiert erfasst, sodass keinerlei Rückschlüsse auf eine bestimmte Person möglich sind. Durch die Angabe des spezifischen Angebots können alle Institutionen auf Wunsch projektspezifische Rückmeldungen zu den, an ihrer Institution erhobenen Daten erhalten.

Informieren Sie die betreuenden Personen, Lernenden und die entsprechenden Erziehungsberechtigten rechtzeitig über die Erhebung und die Intention der Begleitforschung.

Hier finden Sie eine Vorlage für Informationsbriefe an die Erziehungsberechtigten sowie Datenschutzrechtliche Hinweise:

- Einverständnis.docx
-
MitteilungDSGVOArt.13_29.09.2022.docx

Diese können Sie auch entsprechend Ihres Schülerlabor anpassen oder ergänzen. Bitte überprüfen Sie, ob die Mitteilungen den Rechten in ihrem Bundesland entsprechen.

Der Fragebogen sollte von den betreuenden Personen sowie den Lernenden am Ende eines Angebots ausgefüllt werden. Der Fragebogen kann sowohl als Onlineversion oder auf Anfrage in Papierform ausgefüllt werden. Sollten Sie den Fragebogen in Papierform benötigen, wenden Sie sich bitte an hagen.schwanke[at]physik.uni-wuerzburg.de
Bitten Sie die zu befragenden Personengruppen möglichst alle Fragen zu beantworten. Bei Kindern im Grundschulalter ist es zudem empfehlenswert die Beantwortung der Fragen zu begleiten und für mögliche Fragen zu Verfügung zu stehen. Achten Sie jedoch darauf, keine Antworten vorzugeben und die Antworten der Lernenden nicht zu beeinflussen.

Bitte beachten Sie: Das Ausfüllen des Fragebogens muss zu jeder Zeit freiwillig erfolgen. Ein Nichtausfüllen wird weder für Sie noch für die Lernenden irgendwelche Nachteile mit sich bringen.

Informationen zum Fragebogen für Institutionen

Bitte füllen Sie den Fragebogen für ihr Angebot aus, sobald die ersten Lernenden Ihr Angebot absolviert haben. Sollte Sie als Netzwerk mehrere Angebote haben, die vom Aktionsprogramm gefördert werden, füllen Sie den Fragebogen bitte für jedes Angebot separat aus.

Bei Fragen können Sie sich gerne an das Begleitforschungsteam wenden.

Sollten Sie als Institution Interesse an den in Ihrem Projekt erhobenen Daten haben, können Sie sich gerne an joana.rieger[at]uni-wuerzburg.de wenden. Bitte lassen Sie uns wissen, welche Informationen Sie interessieren und für welche Zwecke Sie die Daten nutzen möchten. Die Daten können sowohl für die projektinterne Reflexion, also auch für die Öffentlichkeitsarbeit oder Bewerbung von Drittmitteln genutzt werden.

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